Struisbaai – Stellenbosch – Kapstadt

Nach einer wackligen Nacht (wegen dem Wind, der den Camper kräftig durchschüttelte) in Struisbaai machten wir uns am Dienstag auf den Weg zum Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas. Von Struisbaai aus fährt man noch ein paar Kilometer ins kleine Örtchen Agulhas, das idyllisch an der felsigen Küste liegt. Unser Zuhause auf Rädern parkierten wir beim Leuchtturm, der auf einer kleinen Anhöhe steht und die Schiffe vor der mit vielen Untiefen gespickten Küste warnen soll (die schon über 100 Schiffe zum sinken brachte. Bei gutem Wetter soll man einige der Wracks sogar von der Küste aus sehen können). Doch zum Leuchtturm später. Erst einmal machten wir uns mit Zoë im Träger zu Fuss auf die letzen paar Hundert Meter bis zum Cape Agulhas. Ein Pfad führt dem Meer entlang hinunter zum Punkt, wo’s einfach nicht mehr weiter geht (jedenfalls nicht in südlicher Richtung). Wie beim Campingplatz war es auch am Kap sehr windig, so dass wir nicht lange dort verweilten und froh waren, dass Zoë gut eingepackt unter der Softshell dösen konnte.

Sonnenaufgang Struisbaai

Cape Agulhas

Cape Agulhas Leuchtturm

Cape Agulhas

Auf dem Rückweg besuchten wir dann den Leuchtturm. Einige sehr steile Treppen führen hinauf zum “Balkon”, der vor der riesigen Leuchte liegt. Auch wenn es in dieser Höhe noch windiger war, der Ausblick von dort oben war ganz schön atemberaubend!
Nach all dem “Sightseeing” kam ein kleiner Hunger auf, und wir machten uns auf die Suche nach einem Café oder Restaurant. Fündig wurden wir in einem Deko- oder Ramsch- oder Kunstladen, in dem auch einige gedeckte Esstische standen. Wir waren uns nicht so sicher, was für Essen wir in diesem Laden, der nicht weiss was er eigentlich sein will, serviert bekommen würden. Aber wir wurden positiv überrascht und haben den wohl besten Burger dieser Reise dort gegessen. Während wir assen, beschäftigte sich Zoë damit, sich an jedem Tisch und Stuhl in der Nähe hochzuziehen und uns stolz anzugrinsen, bevor sie früher oder später wieder auf dem Hintern landete.
Tags darauf verliessen wir diese windige Gegend in Richtung Stellenbosch, das im Weingebiet Südafrikas liegt. Die Fahrt führte vorbei an Feldern, Hügeln und kleinen Dörfern, hinauf zum Sir Lowry’s Pass, bevor es hinunter in die weite Ebene vor Kapstadt ging. Unser Campingplatz lag kurz vor Stellenbosch in einem kleinen Waldstück. Schnell haben wir eingecheckt, einen Stellplatz ausgesucht und uns eingerichtet. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir mit Feuer machen, waschen, kochen, spielen… und Eichhörnchen zählen. In diesem Waldstück schien es unzählige davon zu geben. Man brauchte nur lange genug zu schauen, und plötzlich raschelte und hüpfte es überall.

Weg nach Stellenbosch

Weg nach Stellenbosch

Zoë hat Spass auf dem Spielplatz in Stellenbosch

Camping bei Stellenbosch

Am Donnerstag machten wir uns auf den Weg nach Stellenbosch, um den Ort zu erkunden. Stellenbosch ist eine Universtitätsstadt, die wohl vor allem von Studenten und Weintouristen lebt, was eine interessante Mischung aus kreativ, alternativ und sehr gepflegt ergibt. Uns hat es jedenfalls in Stellenbosch gefallen, auch wenn wir wohl gleich von zwei unechten Parkwächtern abgezockt wurden. Am Nachmittag dann wollten auch wir noch ein Weingut besuchen. Wir haben uns für ein grösseres Weingut entschieden, das sehr nahe am Campingplatz liegt, damit wir nicht mehr lange fahren mussten. Das Weingut Blaauwklippen ist wunderschön am Fusse der Hottentot-Berge gelegen, und neben den Produktions- und Lagergebäuden gehören auch einige alte Bauernhäuser und Gärten zum Anwesen. Obwohl wir keine Tour gebucht und den Beginn der letzten Tour des Tages um eine halbe Stunde verpassten, erhielten wir noch eine Führung, und konnten danach einige Weine verkosten. Damit wir noch fahren und stillen konnten, haben wir uns für eine Degustation entschieden, bei der der Wein jeweils in Kombination mit einem Happen Essen degustiert wird. Eine solche Degustation hatten wir bisher noch nicht gemacht, und wir waren positiv überrascht von der Erfahrung. Das Essen konnte dem Wein zum Teil ganz andere Geschmacksnoten entlocken, die man beim “nur” trinken nicht herausschmecken konnte. Zoë konnte übrigens auch mit degustieren. Sie hat die Grissini, die zum Neutralisieren bereitstanden, glücklich vor sich hin gelutscht und ab und zu ihre Meinung kundgebrabbelt. Wir dürfen uns echt glücklich schätzen, dass sie bei solchen Unternehmungen so zufrieden ist und uns dadurch ermöglicht, diese Sachen um so mehr zu geniessen!

Stellenbosch

Stellenbosch

Besichtigung Weingut

Stellenbosch

Nach diesem tollen Tag genossen wir den Abend beim Campingplatz nochmals in vollen Zügen. Wir kühlten uns kurz im Pool ab, feuerten ein, assen ein Reste-z’Nacht und sassen noch ein Weilchen am Feuer, bevor wir uns für die letzte Nacht schlafen legten.
Gestern Vormittag kam dann das grosse Packen. Nach dem Frühstück hiess es aus- und aufräumen, sortieren, packen, entsorgen und verteilen. Kurz vor Mittag waren wir bereit und fuhren noch die letzte halbe Stunde zum Flughafen, wo wir unser Motorhome bei der Vermietung zurückgaben. Zum Glück lief alles wie am Schnürchen, und bereits nach kurzer Zeit sassen wir mit unserem Gepäck im Shuttle zum Hotel. Tschüss Campingleben, hallo Hotelleben.
Das Hotel, welches wir gebucht haben, liegt bei der Waterfront, einer Art Shopping- und Vergnügungsmeile direkt am Hafen von Kapstadt. Das Zimmer ist zwar etwas klein (vor allem, wenn neben den üblichen Möbeln noch ein Kinderbett im Zimmer steht), aber dafür hat es ein paar Türen weiter eine grosse Lounge, die man nutzen kann, und von der aus wir jetzt auch am bloggen sind. So können wir am Abend, wenn Zoë schläft, doch noch ein bisschen auf sein und die Zweisamkeit geniessen.
Nachdem wir uns einigermassen eingerichtet hatten, machten wir uns auf, um die Waterfront zu erkunden und einen Ort zum Abendessen zu finden. Und uns hat es an der Waterfront auf Anhieb gefallen. Das durcheinander von Hafen, Restaurants, Läden, Plätzen, Möwen, Musikern etc. hat viel Charme, wobei dieser wohl auch durch die Abendsonne noch verstärkt wurde. Nach einem Apéro wurden wir in einer Art Brauhaus auch für’s Abendessen fündig und haben gut gegessen. Abends waren wir dann früh im Bett, schliesslich war es ein langer Tag – von den Eichhörnchen im Wald zum Hotel mitten im geschäftigen Hafenviertel.

Kapstadt, Sicht auf Tafelberg von Waterfront aus

Kapstadt

Heute verschafften wir uns erst einmal einen Überblick über die Stadt, indem wir mit dem roten Sightseeing Bus eine Stadtrundfahrt machten. Die gesamte Fahrt ist ziemlich lang und weit – Sie führt von der Waterfront durch die Stadt zum Fusse des Tafelbergs, und dann hinter dem Lionshead und den 12 Aposteln der Küste und den Stränden entlang zurück ins Stadtzentrum. Halt haben wir beim Tafelberg gemacht, um mit der Gondel auf den Berg zu fahren um dort ein bisschen zu spazieren (ja, auf dem Tafelberg kann man oben effektiv spazieren, da die “Bergspitze” ja eine riesige Ebene – so quasi die Tafel – ist) und die wahnsinnig schöne Aussicht zu geniessen. Man sieht aufs Meer, über die gesamte Stadt, die Berge hinter dem Weingebiet und zum Cape Point hinunter. Den zweiten Halt legten wir in Camps Bay ein, einem Strandabschnitt im Schatten des Tafelbergs. Dort setzten wir uns in ein Strassencafé und genehmigten uns eine kleine Erfrischung und für Zoë eine Pause vom Bus fahren. Die restliche Fahrt zurück zur Waterfront verschlief Zoë dann selig :-). Für’s z’Nacht gingen wir zum Foodmarket, einer alten Lagerhalle, in der viele kleine Essensstände mit Spezialitäten aus verschiedenen Ländern untergebracht sind. Ein bisschen wie die Markthalle, einfach nicht ganz so gross.

Gondel zum Tafelberg

Eine Aussicht von vielen vom Tafelberg aus

Camps Bay Kapstadt

Food Market bei der Waterfront in Kapstadt